Die 1. Frauen des HSV haben am Sonntag die Chance verpasst, sich durch drei Punkte Abstand zur Abstiegszone zu verschaffen. Wie schon die Partie in Essen endete auch die Heimpartie gegen Jena 1:1. Doch anders als in Essen, gibt es deutlich weniger Positives über die Leistung des HSV zu sagen. Die 165 Zuschauer sahen bei winterlichen Temperaturen ein mäßiges Spiel.
Jena, übrigens mit Ex-HSV-Spielerin Fata Salkunic in der Startelf, war weit davon entfernt Zauberfußball zu zeigen, doch der HSV verstand es oft nicht saubere Kombinationen aufzuziehen. Zu viele Zuspiele waren ungenau oder die Ballannahmen fehlerbehaftet. Die Partie war sehr zerfahren. Es gab häufig Unterbrechungen. Beide Seiten streuten viele Fouls ein. Spielfluss kam kaum auf. Wie gesagt. Im Vergleich zum Spiel in Essen war das deutlich schlechter. Wer das Spiel gegen Leverkusen gesehen hatte, wird weniger überrascht sein.
Zur eigenen Sicherheit trug sicher auch nicht bei, dass gleich in den ersten Minuten einige Abwehraktionen misslangen und unnötige Eckstöße für die Gäste resultierten. In der Regel war Julia Arnold diejenige, die den Ball gefährlich in den Strafraum schoss. Etliche Male segelte der Ball vor das Tor des HSV. Doch Jena zeigte dann eine gewisse Abschlussschwäche.
Der HSV ging dann nach 15 Minuten, etwas überraschend, in Führung. Nach einem langen Ball ist Maike Timmermann im Strafraum völlig frei vor Katja Schroffenegger. Sie guckt die Keeperin aus und vollstreckt flach links. Die Führung. Schön, aber zwingend hatte sich das nicht abgezeichnet.
Für Maike Timmermann war das im dritten Spiel in Folge ein Treffer. Zudem der zweite Bundesligatreffer überhaupt. Das nennt man wohl einen Lauf.
Jetzt bekam der HSV das Spiel besser in den Griff. Die Vorstöße von Jena wurden seltener. Nach 20 Minuten bekommt nach einem Freistoß von Carolin Simon Aferdita Kameraj eine Kopfballchance. Doch sie kann den Ball nicht platzieren.
Dann doch wieder Jena. Erneut hatte die HSV-Abwehr Probleme mit der Hereingabe eines Freistoßes. Seiler setzt ihren Kopfball knapp neben den rechten Pfosten.
Nach 23 Minuten musste dann Anna Hepfer angeschlagen aus der Partie. Sie humpelte schon etliche Minuten, nachdem sie einen Schlag auf den Fuß bekommen hatte. Friederike Engel kam ins Spiel.
Und wieder so ein Freistoß. Der HSV sah wieder schlecht aus. In der 27. Minute sprangen am langen Pfosten Amber Hearn und Laura Brosius unter dem Ball durch.
In der nächsten Szene kam es im Strafraum der Gäste zu einer unübersichtlichen Situation. Wiederholt verhinderte die vielbeinige Abwehr ein Tor für den HSV.
Inzwischen war die Führung für den HSV durchaus okay. Wenn denn diese Probleme bei hohen Bällen vor das eigene Tor nicht wären.
Doch Pech kam auch hinzu. Eine Ecke von Simon ging an den hinteren Innenpfosten, ein Freistoß gegen die Querlatte.
Die Schlussphase gehörte dann Jena. Der HSV konnte sich glücklich schätzen, dass die Führung bestand hatte. Zunächst schoss Seiler aus 19 Metern über das Tor, dann aus ähnlicher Entfernung Julia Arnold an die Unterkante der Querlatte. Der Ball kam knapp, aber deutlich, vor der Torlinie auf. Er sprang dann zurück in den Strafraum und nach Kopfball von Amber Hearn knapp links neben das Tor.
Zur Halbzeit eine nun wieder schmeichelhafte Führung. Lisa Seiler blieb in der Kabine und Karoline Heinze durfte fortan mitspielen.
Jena spielte nun mit viel Druck. Der HSV kam kaum über die Mittellinie. Und immer wieder produzierte der HSV unnötige Freistöße im Halbfeld. Leider pfiff Schiedsrichterin Blumenthal sehr kleinlich. Doch der HSV vermöchte es nicht, sich darauf einzustellen. Jena blieb mit diesen Freistößen stets gefährlich.
Carolin Simon probierte es nach 56 Minuten mit einem Fernschuss. Dieser landete aber über dem Tor.
Fata Salkunic, die nicht wirklich Akzente setzen konnte, wurde nach 63 Minuten aus dem Spiel genommen. Stephanie Milde kam. Und schon nach zwei Minuten kam diese im Strafraum fast zum Kopfball, verfehlte den Ball aber knapp.
73. Minute: Konter Jena. Milde lupfte den Ball über Bianca Weech Richtung Tor. Der Ball sprang vor der Linie auf, dann hoch zur und an die Latte. Schließlich konnte Henrike Meiforth per Kopf zur Ecke klären.
In der 75. Minute erzielte Jena den verdienten Ausgleich. Nach der Ecke sprang Amber Hearn am höchsten und köpfte zum Ausgleich ein. Erneut also ein ruhender Ball der hoch in den HSV-Strafraum segelte. Dieses Mittel bekam der HSV im gesamten Spiel nicht in den Griff.
Kristina Brenner kam dann für Silva Lone Saländer ins Spiel. Kaum war der Ball wieder freigegeben, bekam Brenner den Ball zugespielt und lief allein auf Jenas Tor zu. Sie platzierte den Ball jedoch ganz knapp links neben dem Tor. Das war die große Chance zur erneuten Führung.
Der HSV hatte noch zwei Gelegenheiten. Marisa Ewers legte einen Freistoß für Haye auf, deren Schuss jedoch über das Tor ging und einen Freistoß von Simon konnte Schroffenegger nicht festhalten. Der Nachschuss von Brenner, die in Rücklage geriet, ging ebenfalls über das Tor.
Leider konnte der HSV nicht an die gute Leistung der Vorwoche anknüpfen. Es folgt nun am 27.11. das Auswärtsspiel in Bad Neuenahr.
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Hamburger SV: Weech – Simon, Haye, Meiforth, Hepfer (23. Engel) – Ewers, Kameraj – Bagehorn (62. Schoknecht), Saländer (79. Brenner) – Wich, Timmermann
FF USV Jena: Schroeffenegger – Roelvink, J. Arnold, Löser (80. Utes), Hearn, Radtke, S. Arnold, Salkunic (63. Milde), Seiler (46. Heinze) – Brosius, Schiewe
Zuschauer: 165
Schiedsrichterin: Schiedsrichter: Sandra Blumenthal (Pritzwalk), assistiert von Inka Müller-Schmähund Katia Kobelt
Tore: 1:0 Timmermann (15.), 1:1 Hearn (75.)
Gelbe Karsten: Simon, Wich / S. Arnold, Brosius